Definition Baubiologie
Baubiologie ist ein Sammelbegriff für die umfassende Lehre der Beziehung zwischen dem Menschen und seiner gebauten Umwelt, aber auch die umweltfreundliche und schadstoffreie Ausführung der Bauwerke durch den Einsatz geeigneter Erkenntnisse und Techniken.
Das Ziel eines »gesunden und nachhaltigen Bauens und Wohnens« soll durch die ganzheitliche Betrachtung physiologischer, psychologischer, architektonischer und physikalisch-technischer Zusammenhänge und der Wechselwirkung zwischen Bauwerk, Nutzer (Bewohner) und dessen Umwelt erreicht werden. Baubiologische Grundsätze finden neben der Sanierung und dem Bau von Wohnungen auch Anwendung bei Bauten mit hohen hygienischen Anforderungen wie Schulgebäuden, Krankenhäusern und Kindergärten und Bauten mit langen Aufenthaltszeiten der Nutzer wie Büros.
Diese Grundsätze spiegeln sich in den 25 Grundregeln der Baubiologie wieder.
Wir Menschen verbringen einen Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Deshalb bezeichnen wir Baubiologen dieses auch als »dritte Haut« des Menschen und zeigen damit, wie eng der Zusammenhang zu seiner umbauten Welt ist. Leider wird diese »dritte Haut« heutzutage oft von künstlichen oder natürlichen Störfaktoren beeinflusst.
»Die Dosis macht das Gift«
Begriffserklärung
BAU-BIO-LOGIE
BAU BIOS LOGOS
Haus, Haut, Heim, Heimat | Leben, Lebenskraft | Wort (Urteil, Lehre), Schöpfungskraft, Energie, Inkarnation |
Wohnung, Gewöhnung, Geborgenheit | naturbezogen, belebte Welt | Ordnende Weltvernunft, Harmonie, Vitalität |
Hütte, Hut, behüten | Weltall, Ganzheit |
Alle Bereiche der Biologie (Lebewesen) und des Bauens (Wohnumwelt) unter der Führung des Logos (Bio-Logie) greifen hier ineinander.
Baubiologie gehört den biologisch-kulturell orientierten Fachbereichen an; es ist kein eng begrenztes Spezialfach, vielmehr ist es fachübergreifend (interdisziplinär).
Unter einem derartigen geistigen Überbau stehen Mensch und Kultur im Mittelpunkt des Bauens und Siedelns. Fehlt das biologische Prinzip zur Befriedigung der elementaren Wohnbedürfnisse, dann gehen Baukultur und Baukunst zugrunde, das Baugeschehen wird banal, seelenlos, unmenschlich, verantwortungslos. Die in der Realität häufig anzutreffenden Verhältnisse, in denen der Mensch seelisch-geistig-körperlich verkümmert und erkankt, bestätigen dies allzu deutlich.
Die griechischen Silben logos, arch (Anfang) und ur sind einander verwandt, insofern auch Biologie, Architektur und Kultur; der Ursprung und die Einheit des Lebens, das schöpferische Prinzip kommen darin zum Ausdruck. In diesem Sinn ist der Architekt ein Urheber oder Urschöpfer.
Oft sind die Verursacher für Elektrosmog im eigenen Haus z.B. DECT-Telefone, W-Lan-Router, Handy, Tablets, Babyphone oder aber auch die Hausinstallation. Auch Radioaktivität durch Baustoffe oder Radon oder externe Strahlungs- quellen wie Hochspannungsmasten oder Funk sind oft Verursacher.
Schadstoffe wie Lösemittel, Weichmacher, Formaldehyd, Pestizide, Flammschutzmittel oder Asbest finden wir fast überall. In Klebern, Farben, Lacken, Teppichen, Möbeln, alten Balken, Fertighäusern oder Matratze, überall sind Schadstoffe nachzuweisen. Durch Proben und Laboranalytik erhalten wir einen Überblick über die vorhandene Schadstoffe und können entsprechend handeln.
Schimmelpilzbefall tritt oft nach Wasserschäden oder Sanierungsmaßnahmen in Erscheinung. Manch Schimmelart ist hochtoxisch und bilden Mykotoxine, giftige Stoffwechselprodukte. Durch Untersuchung der Raumluft und Probenahmen, welche von einem mikrobiologischen Labor ausgewertet werden, können wir dann das Ausmaß des Befalls beurteilen und entsprechende Lösungen ausarbeiten.